Die letzten drei Tage haben wir viel auf löchrigen nepalesischen Bergstraßen verbracht, denn wir haben insgesamt drei verschiedene Outreach Clinics besucht. Los ging es am Samstagmorgen zum Dolakha Hospital in der Gaurishankar Region. Diese Klinik ist ziemlich neu und groß, super ausgestattet und echt sauber. Unsere Inventarisierung war nach gut zwei Stunden abgeschlossen und nachdem wir noch allgemeine Fragen bezüglich des Klinikablaufs wie zum Beispiel die Sauerstoffaufbereitung oder das Müllmanagement erfragt hatten, ging es dann zur abendlichen Gebetsrunde in den Tempel. Nach einem kleinen Spaziergang durch Dolakha „Downtown“ gab es Abendessen und wir haben unser Dhal Baat typisch nepalesisch mit den Händen verzehrt.
Der Sonntag hat für uns früh begonnen. Um 5:30 Uhr sind wir an der Unterkunft aufgebrochen und mit dem Sonnenaufgang los in die Berge gestartet. Zunächst ging es zwei Stunden lang auf einer Off-road Straße in das Bergdorf Kalinchowk. Nach dieser abenteuerlichen Fahrt und einer ca. 1-stündigen Wanderung zum Kali Tempel eröffnete sich uns ein atemberaubendes Bergpanorama.
Am Nachmittag ging unsere Outreach-Rundfahrt durch ein wunderschönes Tal mit Reisterassen, Bananenstauden und ländlichen Hütten weiter, bis wir das Kirnetar Hospital erreichten. Dieses sehr kleine Health Center ist nur sehr spärlich ausgestattet, meist mit sehr alten Geräten und weist auch leider nicht den besten Hygienestandard auf. Nachdem wir ein paar der Probleme mit der dortigen Leitung besprochen haben, wird uns mitgeteilt, dass wir aufgrund der bereits fortgeschrittenen Tageszeit nicht mehr zurück nach Dhulikhel fahren werden an diesem Tag. So werden wir spontan in die Gästezimmer einquartiert und bekommen noch eine private Führung durch die benachbarte Wasserkraftwerksanlage. Müde und geschafft vom Tag freuen wir uns auf ein Abendessen und ein Bett. Ersteres dauert dann aus irgendwelchen Gründen ganze zwei Stunden, bis es fertig ist und wir müssen 10-mal bekräftigen, dass wir auch wirklich Veggie essen wollen, was bisher immer super easy war. Das Bett stellt sich dann als Matratze aus Kokosnussfasern heraus und ist ungefähr genauso bequem, wie es klingt – es ist steinhart. Aber was solls, Augen zu und durch, irgendwie ist das ja auch das spannende an so einem Trip.
Am Montag ging es dann zurück nach Dhulikhel. Auf dem Weg haben wir noch die sehr abgelegene, durch eine 5km lange Off-road Straße erreichbare Dumja Klinik mitgenommen. Von außen ein recht großes und neues Gebäude, spielt sich die medizinische Versorgung nur auf einem Stockwerk ab und es gibt auch praktisch keine Patienten. Wir erfahren dann, dass dieses Center vor allem für Health Camps genutzt wird, bei denen dann zum Beispiel für 2-3 Tage ein Zahnarztteam kommt und alle Leute aus den umliegenden Dörfern behandeln.
Trotz einer schier unendlichen Anzahl an Tee-, Frühstücks- oder Dhal-Baat-Pausen erreichen wir dann gegen Mittag wieder das Dhulikhel Hospital. Es war echt nochmal ein toller Einblick in das ländlichere Nepal.
Was wir auf diesem kurzen Trip noch so gelernt haben: Nepalis zeigen einem gerne ihr Land und ihre Kultur, was echt cool ist. Sie essen unfassbar viel, sind aber happy, wenn man es Ihnen gleichtut und mit den Händen isst. Und sie machen echt gerne Pause 😅
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