Nach einer langen Anreise von Frankfurt über Delhi und ganz viel Flugzeugessen, sind wir, Julian, Leonie und Luise, am Montagnachmittag in Kathmandu gelandet. Nachdem Visum, Sim-Karte und nepalesische Rupien organisiert waren, wurden wir draußen von einem Mann begrüßt, der ein Schild mit „Technology without borders“ hielt. Dieser Mann war der Fahrer des Scheer Memorial Adventist Hospitals (SMAH) Banepa und fuhr uns den Weg durch die vollen Straßen Kathmandus und über die holprigen Wege weiter Richtung Osten des Landes.
Im Krankenhaus angekommen, wurden wir herzlich willkommen geheißen und zu unserer Unterkunft für die nächsten drei Wochen gebracht. Nach einem leckeren Essen in der Kantine und voller Vorfreude auf unser Projekt an diesem Krankenhaus, endete unser erster Tag in Nepal.
Am nächsten Tag trafen wir uns mit dem Vice President for Academics, der uns weitere Informationen über die Abläufe am SMAH und eine Tour durch das Krankenhaus gab. Unter anderem haben wir gelernt, das SMAH nicht nur für Scheer Memorial Adventist Hospital steht, sondern auch für die Prinzipien des Krankenhauses S=Service, M=Mission-Driven, A=Accountability und H=Happy. Deshalb wünscht man sich hier keinen „good morning“, sondern einen „happy morning“.
Nachmittags trafen wir den Medizintechniker des Krankenhauses, der auch einer der Hauptnutzer der App in Banepa sein wird. Von ihm lernten wir, wie seine Arbeit am Krankenhaus aussieht und über die Arbeitsabläufe von Reparaturen und Maintenance. Nach Feierabend luden er und der Maintenance-Manager uns zum Tee trinken und Momo (gefüllte Teigtaschen) essen ein und wir lernten, wie 24 Karat-Tee schmeckt (sehr gut ;P). Im selben Restaurant durften wir auch dabei „helfen“ Jeri, ein nepalesisches Dessert, zuzubereiten.
Luise macht Jeri |
Am nächsten Morgen wurden wir in einer kleinen Willkommenszeremonie noch einmal offiziell begrüßt und erhielten Regenjacken, die ein bisschen wie Postbotenjacken aussehen, und Khadas (eine Art Schal) mit dem Branding des Krankenhauses. Dies war nur eine von vielen Gesten, bei denen wir die Herzlichkeit der nepalesischen Bevölkerung erleben durften. Nach der Zeremonie ging es wieder an die Durchführung des Projekts.
Nachdem wir dem technischen Personal die App vorgestellt hatten und mit ihnen Feedback, Ideen und Fragen diskutiert hatten, verbrachten wir den Rest der Woche hauptsächlich mit der Inventarisierung der medizinischen Geräte, während unser ITler weitere Features für die App programmiert hat.
Zum guten Start in den Arbeitstag, gab es immer eine sogenannte „Devotion“ vom Kaplan des SMAH, bei der gebetet und gepredigt wurde. Der Kaplan ist ein 85-jähriger Adventist, den man nicht anders als die Gute Seele des Hauses beschreiben kann.
Neben dem Inventarisieren hatten wir aber auch die Möglichkeit bei der Besichtigung des zukünftigen CT-Raums dabei zu sein und uns vom Direktor des Krankenhauses, die Pläne für die Himalaya-Tapeten im Untersuchungsraum zeigen zu lassen.
Begrüßung im Krankenhaus | Inventarisierung auf der Station |
Natürlich bestand auch die zweite Hälfte der Woche nicht nur aus Arbeit, in unserer Freizeit hatten wir unter anderem die Möglichkeit uns kulinarisch weiterzubilden und in großen Mengen Dal Bhat, ein typisch nepalesisches Reisgericht mit Linsensuppe und Gemüsecurry, zu verzehren. Außerdem haben wir unsere ersten kleinen Ausflüge gemacht. Unter der Woche sind wir zum Chandeshwori Tempel in Banepa gegangen, durch die Stadt geschlendert und wurden spontan zu einem buddhistischen Abendgesang eingeladen.
Dal Bhat in der Kantine | Chandeshwori Tempel |
Am Wochenende hatten wir super viel Glück mit dem Wetter und statt Monsunregen, wie die Tage zuvor, hatten wir strahlenden Sonnenschein. Das hat natürlich dazu geführt, dass wir nach unserem Tagesausflug nach Namo Buddha (einem buddhistischen Kloster), verbunden mit einer 25 km Wanderung und dem Besuch von Panauti, jeder ein bisschen mehr oder weniger starken Sonnenbrand hatte. Am Sonntag wurden wir mit ebenso gutem Wetter geweckt und haben uns kurzerhand entschlossen auf den nahegelegenen Berg zu wandern in der Hoffnung das Himalaya zu sehen. Perfekte Sicht war zwar nicht, aber es war trotzdem beeindruckend zum ersten Mal ein paar Gipfel des Himalayas zu sehen. Anschließend sind wir noch nach Bhaktapur, der Kulturhauptstadt Nepals mit ganz vielen Tempeln und wesentlich mehr Touristen gegangen.
Namo Buddha Kloster | Tempel in Bhaktapur |
Nach dem schönen Wochenende, haben wir wieder ganz viel Energie für die nächste Projektwoche und hoffen, dass wir die Inventarisierung abschließen können und das medizinische Personal schulen können. Außerdem wollen wir mit einem Teil des Teams das nahegelegene Dhulikhel Hospital besuchen, wo die App bereits vor zwei Jahren eingeführt wurde.