Ofenwartung und Schulung an Krankenhausposten im Senegal

Über das Projekt

Situation
2014 bis 2016 ereignete sich in Westafrika der bislang größte Ausbruch von Ebolafieber. Das EFFO-Projekt (Effizienz durch Fortbildung) am Robert Koch-Institut in Partnerschaft mit dem Missionsärztlichen Institut Würzburg entwickelte mit burkinischen, senegalesischen und deutschen Expertinnen und Experten ein Trainingsprogramm zur Vorbereitung von Krankenhauspersonal in Nachbarländern der Ausbruchsregion. Bei den Schulungen wird das klinische Personal bei der Ausbruchsbekämpfung in einer Schlüsselfunktion gesehen; neben speziellen Schutzmaßnahmen für Ebolafieber werden auch Standardhygienemaßnahmen in Trainings geschult. Währenddessen zeigte sich durch den intensiven Austausch mit den Gesundheitsposten ein Mangel an Entsorgungsmöglichkeiten für den anfallenden Krankenhausmüll. 2015 wurden daher 17 Verbrennungsöfen von lokalen Unternehmen im Senegal gebaut, die eine sichere Entsorgung des hochinfektiösen Krankenhausmülls ermöglichen sollen.

Poblematik
Aktuell sind einige dieser Öfen nicht mehr bedienbar, da das häufig wechselnde Personal nicht ausreichend geschult ist und mittlerweile darüber hinaus Wartungen nötig werden. Um eine weitere Nutzung sicher zu stellen, hat das EFFO-Team um unsere fachliche sowie technische Unterstützung gebeten. Die große Anzahl an bereits gebauten und im Land weit verstreuten Öfen stellt jedoch ein logistisches Problem da.

Projektinhalt
Für einen detaillierteren Eindruck über den Zustand der einzelnen Ofensysteme wurden daher Fragebögen an die einzelnen Gesundheitsposten versendet. In einem Aufenthalt vor Ort soll durch die persönliche Begutachtung der Öfen sowie deren Bedienung kurzfristig unterstützt werden. Um den Ofenzuständigen weitere Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, sollen größere Reparaturarbeiten anhand eines Ofensystems exemplarisch durchgeführt werden. Dabei sollen sowohl die Bedienung des Ofens sowie die Wartung aufgefrischt werden. Abschließend wollen wir das gesamte Krankenhauspersonal erneut auf den Umgang mit infektiösem Müll hinweisen und die richtige Mülltrennung vermitteln. Diese Mülltrennung ist gerade für den Betrieb von Verbrennungsöfen von elementarer Bedeutung.

Projektrealisierung
Ende Februar hat sich ein Team aus zwei TeoG’s (Annika und Anna-Lena, RG Erlangen) sowie jeweils eine Mitarbeiterin des Missionsärztlichen Instituts Würzburg sowie des Robert Koch-Instituts auf den Weg nach Dakar gemacht, um in die praktische Phase des Projektes zu starten. Nach unserer Ankunft konnten wir eines der Nationalen Krankenhäuser besuchen und uns einen Eindruck von den nationalen Standards verschaffen. In diesem wird der Krankenhausmüll, abhängig von der Station, zunächst in mehreren Schritten dekontaminiert. Anschließend folgt die Verbrennung im Ofen. Gemeinsam mit Vertretern der lokalen Partnerorganisation ANPSCS (Association des Postes de Santé Catholiques du Sénégal) haben wir weitere kleine Krankenposten mit unterschiedlichen Ofenmodellen in der Region um Dakar besucht.
Nach drei Nächten in Dakar sind wir mit einem lokalen Technikerin Richtung unserer ersten Wirkungsstätte Thiès aufgebrochen. Auf unserem Weg, sowie in den folgenden Tagen, haben wir dort neun Krankenposten in aufgeteilten Teams besucht. In Gesprächen mit dem Krankenhauspersonal haben wir uns über die jeweiligen Herausforderungen der Mülltrennung sowie die individuellen Probleme mit den Verbrennungsöfen informiert. In den Aufenthalten vor Ort konnten wir gemeinsam mit dem lokalen Techniker bereits kleinere Konstruktionsfehler beheben und erste Verbrennungstrainings durchführen.
Für das folgende Wochenende hatten wir bereits vor unserer Anreise eine zweitägige Schulung zum Thema Verbrennung biomedizinischer Abfälle angesetzt. Diese sollte das Verständnis und das Wissen zum Thema Trennung und Umgang mit Krankenhausmüll auffrischen. Mit den praktischen Erkenntnissen der Tage zuvor konnten wir diese noch besser auf die Bedürfnisse der 16 Teilnehmer aus 13 verschiedenen Krankenposten anpassen. Zusätzlich konnten wir an einem instand gesetzten Ofen die vorschriftsgemäße Bedienung ihrer Verbrennungsöfen vorführen. Am zweiten Tag haben ausgewählte Teilnehmer in kleineren Gruppen ihr Erlerntes direkt selbst praktisch umgesetzt. Hierbei wurde den Teilnehmern erneut bewusst, wie elementar die Mülltrennung für eine sichere und funktionale Verbrennung ist.
Nach der Schulung haben wir uns wieder auf die einzelnen Posten konzentriert. In zwei Teams haben wir weitere Öfen im Raum Thiès begutachtet und die nötigen Reparaturarbeiten notiert. An den bereits funktionalen Öfen konnten wir unsere Schulung praktisch evaluieren, indem wir mit dem jeweiligen geschulten Personal verbrannt haben - eine deutlich strukturiertere Handlungsweise war bereits festzustellen! Eine am Ofen befestigte Bedienungsanleitung mit Piktogrammen soll in Zukunft zusätzlich als Gedächtnisstütze dienen.
Unsere letzte Etappe hat uns an die Sine Petite-Côte nach Mbour geführt. Von dort aus haben wir weitere vier Krankenposten besucht. Abgesehen von einem konnten wir diese in einen funktionalen Zustand bringen und mit dem ebenfalls geschulten Personal Verbrennungstrainings durchführen. Als problematisch zeigte sich wie bei den Krankenposten zuvor die Entsorgung der Asche. Teilweise wird diese sogar in den Gärten als Dünger verstreut. Daher sollen die Müllsysteme mit verschließbaren Aschegruben nachgerüstet werden.
In einer abschließenden Besprechung mit allen Beteiligten konnten wir ein Dokument erarbeiten, das die verbleibenden Reparaturarbeiten dokumentiert. In den nächsten Wochen wird sich die Partnerorganisation ANPSCS zusammen mit dem lokalen Techniker um diese kümmern, sodass alle 17 Verbrennungsöfen bald wieder in Einsatz sind. Des Weiteren sollen die pilotierten Schulungsmaterialien weiter ausgearbeitet, ergänzt und dem Projektpartner für zusätzliche Schulungen zur Verfügung gestellt werden.

Unterstützung und Kontakt
Weitere Informationen zum EFFO-Projekt unter www.effo.rki.de
Zum Abschluss bleibt uns nur noch, sich bei unserem gesamten Team, den Mitarbeiterinnen des Robert Koch-Institut Berlin und des Missionsärztlichen Instituts Würzburg, der ANPSCS und dem lokalen Techniker zu bedanken. Vielen Dank für die erfolgreiche und produktive Zusammenarbeit!

Vielen Dank für Ihr Interesse!
Fragen und Anregungen sehr gerne an ed.goet@nieltuert.anel-anna


Spenden
Technik ohne Grenzen e.V.
IBAN: DE45 4306 0967 8203 6815 00
BIC: GENODEM1GLS
Zweck: Spende SEN_01

Gallerie

Information

Spendenstatus

100%


Projektnummer


Projektleitung



anna-lena.treutlein

Regionalgruppen

  • Erlangen

Projektmitglieder

Annika Fenn
Lukas Köferl
Michelle Ahlers-Hesse


Projektkategorie

      Müll

Zeitraum

Februar 2018 - Juni 2019

Projektphase

abgeschlossen


Aktuelles

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