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Ankunft in der Gemeinde

Agroyesum – ein echt anderes Leben als in Techiman. Kein lauter Verkehr, kein Smog, keine singenden Imane morgens um vier Uhr. Stattdessen ein kleines gemütliches Dorf, das man in wenigen Minuten zu Fuß durchqueren kann. Heute Morgen wurden wir in einem kleinen Gottesdienst von der halben Dorfbevölkerung freundlich begrüßt und haben uns und unser Projekt vorgestellt. Direkt nach dem Gottesdienst schauten wir uns das Dorf an, kauften einige Putzutensilien und konnten auf dem Weg sogar zusehen, wie Gold unter einer kleinen Wellblechhütte zusammengeschmolzen wurde. Nach kurzer Pause kam Eric, der Estate Manager vorbei, und wir erfuhren, dass bald ein neuer Verbrennungsofen gebaut werden soll, da der alte Risse bekommen hat und nicht mehr einsatzfähig ist. Über die Generatoren konnten wir in Erfahrung bringen, dass zwei von ihnen nur kleinere Probleme haben, aber der große gelbe Generator von John Deere, der die meiste Leistung bringen soll, ein ganzes Stück Arbeit für uns bedeuten wird.

Unser Mittagessen kam zwar etwas mit Verspätung, war dafür aber umso besser! Es gab gestampfte, frittierte Yam die ähnlich wie Kroketten schmecken. Die Zeit bis zum Essen nutzten wir aus, um die Küche auf Vordermann zu bringen und das ganze Geschirr gründlich durchzuspülen. Anschließend trafen wir uns erneut mit Eric und Benjamin, dem Elektriker des Krankenhauses, und schauten uns die Generatoren und die Vorstellungen der beiden genauer an. Benjamin wusste recht genau, welche Teile vermutlich gewechselt werden müssen, um den einen Generator von John Deere wieder zu voller Leistung bringen zu können. Gemeinsam beschlossen wir also, morgen damit anzufangen, den Generator zu zerlegen und die benötigten Teile zur Reparatur in Kumasi (mindestens 2 Stunden Fahrt) zu besorgen- inklusive aller Dichtungen und Drehmomentschlüssel, falls man dort einen kaufen kann.

Nach erfolgreicher Bestandsaufnahme der aktuellen Lage und Vereinbarung, dass der Generator noch gereinigt wird zogen wir uns in unser Haus zurück. Heiko suchte nach dem passenden Werkstatthandbuch für diesen Motor. Wir philosophierten über die Rate der abgeschlossenen Berufsausbildungen von Frauen in Deutschland und Ghana und genossen dabei unser Feierabendbier mit Abendstimmung auf unserer Terrasse.



Text: arne.bruns