Bau eines Verbrennungsofens für Krankenhausmüll in Simbabwe

Über das Projekt

Problematik

Das St. Theresa's Hospital in Charandura (Simbabwe) wurde vor mehr als 20 Jahren von den Nonnen des Dominikanerordens des Klosters Strahlfeld gegründet. Mit einer Kapazität von 188 Betten ist das Krankenhaus in einer ländlich geprägten Region im Zentrum des Landes Anlaufstelle für alle umliegenden Dörfer. Ursprünglich wurden zwei Öfen zur Verbrennung des Krankenhausmülls gebaut und verwendet. Diese waren zu Projektbeginn jedoch defekt und nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik. Aus diesem Grund wurde der Müll zwischenzeitlich im defekten Ofen oder in Bodengruben verbrannt. Dies führte zu einer schadstoffhaltigen Rauchentwicklung, welche sich über das gesamte Krankenhausgelände verteilte. Zudem konnte bei diesen Verbrennungsvorgängen keine vollständige Sterilisation der infektiösen Abfälle gewährleistet werden. Da St. Theresa's das einzige Krankenhaus in der Umgebung ist, sind auch viele schwangere Frauen vor und nach ihrer Entbindung auf dem Gelände und eine vollständige, sichere und möglichst schadstoffarme Müllverbrennung umso wichtiger. Daher machte sich das Kloster Strahlfeld Anfang 2021 auf die Suche nach einem Ersatz zur Verbrennung des Krankenhausmülls. Kommerzielle Angebote sprengten jedoch entweder den Kostenrahmen oder versprachen keine ausreichende Lösung. In Zusammenarbeit mit TeoG wurde eine finanziell tragbare und nachhaltigere Müllentsorgung ermöglicht.

Projektinhalt

Im April 2022 wurde von uns, den zwei TeoG‘lern Valentin und Jonas, der Verbrennungsofen nach De Montford Mark9 auf dem Krankenhausgelände gebaut. Der Ofen arbeitet mit zwei Brennkammern und erreicht Temperaturen von 800 bis 1200 °C. Unter diesen Bedingungen lassen sich auch Dioxine und Furane aufbrechen, sodass eine möglichst schadstoffarme Verbrennung sichergestellt werden kann. Damit nach der Regenzeit direkt mit dem eigentlichen Ofenbau gestartet werden konnte, wurden schon im Oktober 2021 das Fundament und das Dach von Handwerkern vor Ort gebaut. Im Frühjahr 2022 ging es dann, mit viel Schokolade für die Schwestern des Krankenhauses im Gepäck, für drei Wochen nach Simbabwe. Vielen Dank an dieser Stelle an die Schwestern für die super Unterbringung und Verpflegung während des Aufenthalts!

Teilweise schon ab 6 Uhr morgens wurde zusammen mit Handwerkern aus Simbabwe geziegelt, geschweißt und gebastelt. Trotz Stromausfall und Lieferengpässen beim feuerfesten Zement konnte der Ofen im Zeitplan fertiggestellt werden. Zusätzlich wurde der von der örtlichen Behörde geforderte Zaun um den Ofen gebaut. Ursprünglich sollte auch eine wasserdichte Aschegrube gebaut werden. Vor Ort konnte aber eine bereits vorhandene Grube dafür umfunktioniert werden und hat so viel Ziegelarbeit erspart. Nachdem der Deckel des Kaminrohrs noch einmal neu justiert und die Luftzufuhr so verbessert worden war, konnte der Ofen nach zwei Wochen erfolgreich in Betrieb genommen werden. Ein wichtiger Teil des Projekts war natürlich auch die Schulung der zukünftigen Bediener des Ofens. Um den Verbrennungsvorgang starten und sauber Verbrennen zu können, ist es wichtig, nur vorsortieren Müll in den Ofen zu geben. Eine umfangreiche Mülltrennung gab es vor Projektbeginn in St. Theresa’s noch nicht. Deshalb wurden im Krankenhaus neue Müllstationen eingerichtet und entsprechend beschriftet. Mit dem Ziel langfristig die Müllproblematik in St. Theresa’s deutlich zu verbessern, wurden alle Mitarbeitenden des Krankenhauses ausführlich bezüglich der Mülltrennung geschult.

Sogar für einen Besuch des nahegelegenen Krankenhauses St. Joseph‘s in Mutare war am Ende des Aufenthalts noch Zeit. Dieses Krankenhaus wird ebenfalls von Nonnen des Dominikanerordens betrieben und soll bald deutlich vergrößert werden. Aktuell gibt es schon einen Ofen, der allerdings nur eine Verbrennungskammer besitzt und nach einem Ausbau des Krankenhauses nicht mehr ausreichen wird. Vor Ort wurde zusammen überlegt, wie TeoG in Zukunft möglicherweise auch das St. Joseph‘s Krankenhaus mit einem Verbrennungsofen unterstützen kann.

Gallerie

Information

Projektnummer


Projektleitung



Valentin Grabmaier

Regionalgruppen

  • Erlangen

Projektmitglieder

Jonas Hocheder
Klara Feile


Projektkategorie

      Müll

Zeitraum

April 2021 - Mai 2022

Projektphase

abgeschlossen


Aktuelles

No entries.