Eine bestehende Problematik vieler Krankenhäuser in Entwicklungsländern ist die fachgerechte Entsorgung von infektiösen Abfällen aus Operationen, wie OP-Tücher, Nachgeburten oder gebrauchte Spritzen. Oft werden diese unverbrannt in Gruben vergraben oder offen verbrannt. Neben hoher Geruchsbelastung kann starker Regen giftige Rückstände der Verbrennung wie Dioxine und Säuren auswaschen, welche in der Folge in das Grundwasser gelangen können. Zudem wird die Vermehrung von pathogenen Mikroorganismen begünstigt, da eine offene Verbrennung aufgrund niedriger Temperaturen nicht zwangsläufig desinfizierend wirkt. Des Weiteren dient vergrabener Abfall als Nahrungsquelle für Krankheitsüberträger (z.B. Hunde, Ratten).
Mit einer kontrollierten Verbrennung kann die Entstehung gefährlicher Substanzen und die Verbreitung von Pathogenen stark reduziert werden. TeoG befasst sich intensiv mit dieser Problematik. Hierzu wurde ein Konzept zum Thema Abfallmanagement entwickelt, welches bereits an Krankenhäusern in Ghana, Nicaragua, Nepal und weiteren Ländern erfolgreich umgesetzt wurde. Das Projekt beinhaltet die Systematisierung der Mülltrennung, die Schulung des Krankenhauspersonals und den Aufbau eines Ofens zur Verbrennung biomedizinischer Abfälle. Im Anschluss folgt eine weitere Betreuung des Projektes durch regelmäßige Berichte seitens des Krankenhauses.
Projektbeschreibung
Die Öfen werden unter Anleitung von Technik ohne Grenzen von lokalem Personal gebaut. Dieser Ofen ist speziell für die Verbrennung biomedizinischer Abfälle in Entwicklungsländern konzipiert worden und wird von uns kontinuierlich weiterentwickelt. Er besteht aus feuerfesten Ziegeln, Zement und verschweißten Baustahlelementen. Durch die Zweikammerkonstruktion und die hohe Verbrennungstemperatur von über 800°C wird Müll zuverlässig rußarm verbrannt. Insbesondere durch das sogenannte Nachbrennen in der zweiten Brennkammer wird der infektiöse Abfall effektiv desinfiziert und die Emission schädliche Verbrennungsgase deutlich reduziert. Es bleibt wenig Asche zurück, welche nicht infektiös ist. Feuchte oder trockene kontaminierte Kleidung, Plastikmaterialien und organische Bestandteile werden somit für Mensch und Umwelt unschädlich gemacht. Der Ofen verbrennt in der jetzigen Ausführung bis zu 50 kg pro Stunde.
Modell des Ofens zur Verbrennung von infektiösen Abfällen
Dustbin
Das Dustbin Projekt zielt darauf ab, die Menge an (Plastik-)Müll auf dem Campus von Ghanaischen Universitäten zu reduzieren. Wir wollen bei den Studenten ein Bewusstsein für ihre Umwelt schaffen und langfristig somit auch die Ghanaischen Gesellschaft erreichen. Ein nachhaltiges Abfallmanagementsystem wird erstellt, indem lokal produzierte Mülleimer auf dem gesamtem Campus aufgestellt werden. Der Abfall wird durch Freiwillige und Angestellte der Universität eingesammelt, sortiert und gelagert. Das Plastik wird regelmäßig von einer Recyclingfirma abgeholt und der Gewinn kann in die Expansion des Projekts investiert werden.
Das Projekt kombiniert Theorie und praktische Organisation, da Teilnehmer ein nachhaltiges Abfallmanagementsystem kennenlernen und anschließend ihr gelerntes Wissen anwenden können. In Kombination mit der RecycleUp! Initiative ist es möglich, das Abfallproblem Ghanas anzupacken, indem man bei der Gesellschaft startet. Wir glauben, dass der Fokus auf junge Bürger und Langzeitkonzepte das Potential haben, das Bewusstsein in der Ghanaischen Gesellschaft permanent zu erhöhen.
Aktuelle Projekte
Februar 2024 - heute
Müllsammelaktionen in Koforidua
Die Regionalgruppe Koforidua hat im Februar 2024 eine Aufräumaktion…