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Call Maintenance!

Nach einer etwas längeren Pause hier mal wieder ein kleines Lebenszeichen von uns beiden. Die letzten Tage waren wir hauptsächlich mit Organisatorischem und Networking beschäftigt. Die Datenbank nimmt langsam Größe und wir sind froh, dass alles stabil läuft. Wir haben anhand der Nutzererfahrung der Techniker viele Verbesserungsvorschläge für die Usability der App auf den Weg bekommen. Da Andi bereits am Freitag nachhause fliegt, kümmert er sich nach Ankunft direkt um die Umsetzung.

Nach Terminfindungsproblemen gelang es und letztendlich in der Letzten Woche mit Prof. Ram dem Vice Chancellor der Kathmandu University und Dr. Ramesh dem Administrator des Dhulikhel Hospitals zu treffen und uns bezüglich unserer Pläne für das Krankenhaus auszutauschen. Beide sind sehr angetan von unseren Plänen und unterstützen uns Tatkräftig bei der Umsetzung.

Apropos Umsetzung, in der Maintenance Werkstatt hat sich einiges getan, wir waren zusammen mit den Technikern fleißig am diagnostizieren rumdoktern und schrauben an den Geräten. Nach einer alten TeoG-Weisheit: „Aus zwei kaputten Geräten mache ein funktionstüchtiges Ganzes.“. In die Sprechstunde bei den Dr. des Maintenance Departments kamen u.a. mehrere Patienten Monitore, ein Vernebler ein EKG (welches gefühlt älter war, als wir beide zusammen) und eine Absaugpumpe. Inzwischen sollten wir insgesamt Geräte im hohen vierstelligen Bereich (nicht Rupien, sondern Euro 😉) repariert haben. Auch diverse Patientenmonitore im OP wurden richtig konfiguriert, dabei kam Nhats Expertise als Rettungssanitäter ein weiteres Mal zu tragen.

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Durch Zufall lernten wir zwei Biomedical Engineering Studenten der Delft University, Miranda und Teun, im Guesthouse kennen. Sie streben ähnliche Ziele an wie wir. Geplant war dem Krankenhaus einen Entwurf bezüglich der Inventarisierung der Geräte vorzulegen, doch da waren wir dank unsere langjährigen Kooperation mit dem Krankenhaus wohl etwas schneller. Dennoch entwickelte sich schnell eine Freundschaft und Synergien, von denen beide Seiten profitieren. Miranda nahm sich kurzerhand dem Hygiene Problem im OP an und Teun dem Waste Management, das zwar im vergleich zu unseren üblichen Klienten sehr gut ist, dennoch optimierungspotenzial besitzt. Getreu dem Motto vier köpfe sind besser als zwei. Beide unterstützten uns zudem bei der Hygieneschulung im OP und als Dummys für die Patientenmonitore.

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Um unsere Arbeit mit dem Krankenhaus weiter intensivieren, folgten wir der Einladung des Krankenhauses zur landesweiten Quality Improvement Conference, welche im DHOS stattfand. Veranstaltet wurde das Ganze von zwei Dozenten der University of Wisconsin-Madison. Wir wurden in vielen unser Ansichten, Methoden und Prozesse bestätigt (Design Thinking, SMART Goals etc. pp.). Außerdem wechselten viele Visitenkarten den Besitzer.

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Nach dem Networken wendeten wir uns wieder TeoG spezifischen Themen zu, nämlich dem Krankenhausmüll. Aus den Gesprächen mit Dr. Ram und Dr. Ramesh erfuhren wir das nach einer Lösung für das aktuelle Müllproblem gesucht wird. Bevorzugt in Form eines Ofens. Derzeit prüfen wir zusammen mit dem Engineering Department des Krankenhauses die Machbarkeit des Projektes. Ebenso wie wir, sammelten Studenten der University of Washington, Seattle fleißig Daten. Diese übten sich in Bedarfsanalysen und wir tauschten uns gerne mit ihnen aus. Die gesammelten Daten präsentierten wir am Montag der Krankenhausleitung.

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Neben Müllverbrennung und einer neuen Kläranlage hat das Krankenhaus, wie wir vom leitenden Arzt der Notaufnahme erfuhren, in naher Zukunft vor, eine Leitstelle samt Krankenwagenflotte einzurichten. Bei dieser Nachricht ging Nhats Retterherz auf.

Andi hingegen freute sich über die ziemlich fortgeschrittene IT Infrastruktur. Wir bekamen Einblicke in das bald fertige EDV System und sind begeistert von der Aussicht, dass das Krankenhaus die nepalesische Datenbank der Swift App übernehmen könnte.

Als Ausgleich zum Krankenhaus Alltag, besuchten wir am Samstag (merke einziger freier Wochentag in Nepal) Kathmandu. Wir machten die übliche Sightseeing-Tour von Swayambunath über Durbar Square, Freakstreet bis Bodnath. Quasi Kathmandu in 8 Stunden inklusive diverser aufregenden aber extrem günstigen Busfahrten (>30 Rupien).

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Bis demnächst aus Nepal,

Andi und Nhat

Text: andreas.vierling