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Ecuador in Zeiten von Corona

Ecuador hat die Corona Pandemie besonders hart getroffen. Trotz seiner kleinen Größe ist hier die zweithöchste Zahl an Toten in Lateinamerika zu finden. Besonders gravierend ist, dass es sich bei 40% der Angesteckten um Krankenhauspersonal handelt. Darüber hinaus gibt es in Ecuador nur etwa 1000 Intensivstationsbetten. Auf 100.000 Einwohner kommen gerade einmal 0.7. Das sind 5 Mal weniger als in Deutschland. Dies und starker Personalmangel sind folgen jahrelanger Sparmaßnahmen am Gesundheitssystem.
  • Darunter leidet ebenfalls die Wirtschaft. Schätzungsweise 400.000 Familien in Ecuador verdienen ihr Geld von Tag-zu-Tag. Zwar versucht die Regierung die Auswirkungen des Virus möglichst abzufedern, allerdings wird Ecuadors Budget, welches erheblich von Öl-Exporten abhängt, gleichzeitig auch noch durch niedrige Preise unter Druck gesetzt.
  • Mittlerweile plant Ecuador seine Produktion und den Verkauf wieder anlaufen zu lassen, um die enorm hohen neu entstandenen Schulden einzugrenzen. Die Pandemie hat Ecuadors Wirtschaft laut Daten des Wirtschaftsministeriums rund $4.7 Milliarden Umsatz gekostet. Wirtschaftshilfen wie es sie in Deutschland gibt kann der ecuadorianische Statt aufgrund fehlender Rücklagen nicht finanzieren.
  • In unserem Partnerdorf El Cascajal ist die Lage ebenso angespannt. Die Stimmung des Landes versetzt viele Ecuadorianer in Besorgnis. Auf dem Land haben die Menschen glücklicherweise die Möglichkeit, sich überwiegend selbst zu versorgen. Sauberes Frischwasser ist und bleibt aber eine wichtige Schlüsselrolle und ein Grundpfeiler der Hygiene.

    Text: Paul Grünefeld