Maintenance Support: Techiman
09.12. bis 16.12.2016
Ich bin wieder in Techiman. Ich bin an dem Ort, an dem mein Aufenthalt hier in Ghana begonnen hat. Alles wirkt auf mich vertraut, als ob ich schon seit Jahren an das Holy Family Hostpital in Techiman kommen würde. Das Guest House, die von dem Gärtner Justice geschaffenen Figuren, das Krankenhaus und die Werkstatt der Maintenance Abteilung: Alles weckt viele positive Erinnerungen an die aufregende Anfangszeit mit Timo und Annika in Ghana.
Und doch sollte mir dieser Aufenthalt viele neue Eindrücke und Erfahrungen bringen.
Meine Ankunft in Techiman viel auf Freitag, den 9. Dez. 2016. Ein ganz besonderer Tag für Ghana. Der Tag, an dem das Wahlergebnis bekannt gegeben wurde. Mit 51% der Stimmen hat die bisherige Oppositionspartei NPP die Wahl für sich entschieden. Ob der Regierungswechsel wirklich den ersehnten „Change“ bringen wird, wird sich zeigen, doch allein die Aussicht darauf lässt nicht nur eingefleischte NPP-Anhänger überall auf den Straßen feiern. Da das Holy Family Hospital nur einige Minuten vom Busbahnhof entfernt ist, bahne ich mir einen Weg durch die feiernden Menschen. Obwohl es 10 Uhr abends ist, sind Menschen jeden Alters, vom Kleinkind bis zu den Senioren, auf den Straßen, auf den Gehwegen oder im Autokorso unterwegs. Natürlich fließt reichlich Alkohol. Trotzdem fühle ich mich nicht unwohl, eigentlich ziemlich sicher. Die Wahlen sind vollkommen ohne Ausschreitungen oder Unruhen verlaufen. Allein darauf sind die Ghanaer sehr stolz.
Im Guest House darf ich die beiden deutschen Arzte Prof. Burkhart und Prof. Vetter kennen lernen. Schnell wird mir klar, dass die Zeit mit den beiden sympatischen Medizinern nicht nur sehr angenehm sein wird, sondern auch sehr lehrreich für mich. Mein Auftrag für diese Woche ist es, auszuloten, wie die weitere Zusammenarbeit von TeoG in Bezug auf das Hospital Support Projekt aussehen kann. Außerdem besuche ich die Maintenance Abteilung, die zu meiner Freude unter der Leitung von Emanuel große Fortschritte macht. „Techi“, der Medizintechiker, bringt sich mit seinen Erfahrungen aus den Krankenhäusern in Sunyani und Bolgatanga gut ein, fördert die Präsenz der Wartungsabteilung in den Stationen und sensibilisiert die Krankenschwestern auf den pfeglichen Umgang mit den Geräten.
Der gemeinsam erstellte Plan zur technischen Betreuung der Staionen wird gut umgesetzt.
Techi und Kwame in Aktion
Im Gespräch mit Christopher, dem Administrator des Krankenhauses zeigt sich, dass er unsere Ideen zur langfristigen Planung bei der Einrichtung eines gut strukturierten Systems zur Wartung der medizinischen Geräte gut findet. Jetzt können wir gemeinsam mit ihm und der Wartungsabteilung an der Umsetzung arbeiten. Besonders in der Entwicklung eines Gesamtkonzeptes zur Standardisierung von Prozessen und Strukturierung von Abläufen wird uns die Zusammenarbeit mit Prof. Vetter mit seiner langjährigen Erfahrung in der Leitung von Krankenhäusern und seinen Einblicken in den medizinischen Alltag des Krankenhauses ein großes Stück weiter bringen.
Schießlich sollte diese Woche für mich auch persönlich eine sehr lehrreiche Erfahrung werden. In den geselligen Abenden durfte ich an den vielen Geschichten aus dem erfahrungsreichen Leben der beiden Ärzte teilhaben. Zudem hatte ich dieses Mal die Gelegenheit, etwas mehr von Techiman zu erkunden, wie zum Beispiel den Markt, der einer größten in Ghana und somit auch einer der größten in Westafrika ist:
Ein ganz besonderer Abschluss dieser Woche war für mich die Einladung zum Haus des Bischofs, der sich als oberster Vorgesetzter des Krankenhauses sehr für dessen Entwicklung interessiert und für die beiden deutschen Ärzte einen Abschiedsabend organisiert hat.
Text: martin.huber