Updates bis zum 17. Mai
Was bis jetzt geschah…
1) Sonntag
Arne wurde heute Morgen unsanft von unserer Hilfsköchin geweckt. Ich habe ihr die Tür aufgemacht, sie hat uns Spiegeleier gebracht und gefragt, was wir zu Mittag
essen wollen. Dann wollte sie mit Arne reden, hat an die Zimmertür geklopft und ist reingegangen. Er lag noch im Bett, die Decke über sich. Er war etwas
verstört 😛
Um 8 Uhr war Kirche. Das Gebäude ist anders, als wir es kennen. Eine große Halle, vorne der Altar mit einem Kreuz. Es gibt auch nur ein paar Kirchenbänke,
ansonsten stehen bunte Plastik-Gartenstühle.
Bevor der Gottesdienst los ging, wurde ein ghanaisches Volkslied gesungen. Die ganze Kirche tanzte! Für uns ungewohnt, aber sehr lustig!
Der Gottesdienst war auf Englisch und Twi, ich kenne den liturgischen Ablauf, wusste meistens, wo wir gerade waren. Die Lieder sind total fröhlich, bei den
meisten wird auch dazu getanzt. Wie gesagt, ganz anders als in Deutschland, aber schööön! 🙂
Vor dem Segen war Dorfversammlung. Es wurden verschiedene Sachen besprochen und wir wurden vorgestellt. Wir sollten mit nach vorne kommen und Arne erklärte, was
wir hier machen.
Das Ganze hat ziemlich lange gedauert, fast 3,5 Stunden!
Am Nachmittag haben wir uns wieder genauso aufgeteilt wie gestern. Arne hat noch ein bisschen am Incinerator rumgewurschtelt, ich bin in die Stationen und zu
den Häusern der Ärzte gegangen, um zu fragen, wie ihre Mülltrennung ausschaut. Fazit: Alles kommt in die gleiche Tonne, außer die scharfen Sachen (Spritzen und
so), für die haben sie einen eigenen Behälter. Der Vorteil: alle sind der Meinung, dass es kein Problem sein sollte Essen von dem Rest zu trennen, wenn sie
verschiedene Mülleimer hätten.
Zum Abendessen gab es etwas Neues. Jambos: gekochter Jams, dann gestampft und frittiert. Dazu Fischsoße. Echt lecker!
2) Montag
Vorbereitung Zahnarztstuhl, Klappe, die zweite: Oxy hat eine Steckdose in die Tür gelegt (Habt ihr schon richtig verstanden 😉 die Tür ist unbrauchbar, man kann
sie nicht mehr öffnen, außerdem kommt ein Tisch davor) und ist mal wieder im Dach rumgeklettert. Blöderweise waren alle verschwunden, als er wieder runter wollte.
Irgendwie hat er es dann aber doch geschafft. Zum Glück! Arnes blöde Frage: Bist du wieder runtergekommen? – Ja, sonst säße ich jetzt nicht hier 🙂
Reparieren, Klappe, die x-te. Nebulizer und Suction machines
Schwesternwohnheim, Klappe, die erste: Das wird neu gebaut, wir haben ein paar Lampen installiert und Vorschläge für das weitere Drehbuch gemacht. Das Gebäude
soll vierstöckig werden, man hat schon vom ersten Stock einen super Blick über den Regenwald. Herrlich! Ganz oben kommt ein Flachdach drauf, Arnes Vorschlag
ist, dort einen Garten zu pflanzen. Ein paar Büsche, Wiese und Liegestühle. Die Ausschicht und das Flair muss gigantisch sein, wenn es so weit ist, werden wir
zum Urlaub herkommen 🙂
Incinerator, Klappe, die dritte. Die Maurer haben angefangen, das Fundament zu erweitern. Ein kleiner Kampf, bis wir sie so weit hatten, x-Mal nachfragen und
die Antwort: „Wir machen es gleich“, aber oh Wunder, heute morgen war es 3/4 fertig, den Rest haben sie im Laufe des Tages gemacht, wir sind sehr zufrieden!
3) Dienstag
Tausend Baustellen, wo sollen wir anfangen? Alles ein bisschen parallel, das ist die ghanaische Lösung! Also: Neuen Raum mit Druckluft versorgen, Abwasserleitungen
legen, fehlende Teile bestellen, Falsche bekommen, Plan schmieden: morgen früh nach Kumasi fahren und Richtige kaufen, reparieren, neue Sicherung einbauen,
Stecker tauschen, Rampe für Incinerator schaufeln,…
Fazit: Morgen früh fahren Oxy und Arne nach Kumasi und besorgen was uns fehlt, dann wird der Raum fertig gemacht. 90% der kaputten Geräte funktionieren, bei zwei
fehlen uns Ersatzteile und werden an den externen Medizintechniker übergeben, das letzte nehmen Quame und ich uns morgen früh vor.
Der Incinerator ist auch einsatzbereit, wir haben eine Rampe mit Sand aufgeschaufelt. Dann ist Arne innen rein gekrabbelt und hat die Luftlöcher freigemacht.
Morgen ist Fire Show 🙂
Text: Annika-Weiß