Plastik-Recycling – Ecoboats mit Madiba&Nature in Kamerun

Über das Projekt

Hintergrund:

Täglich fallen in der kamerunischen Küstenstadt Douala rund 1300 Tonnen Plastikmüll an. Das Fehlen eines Recyclingsystems und eines Umweltbewusstseins haben zu einem Stadtbild geführt, das sehr stark unter Plastikverschmutzung leidet. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf die natürliche Umwelt aus, sondern auch auf das Leben vieler Menschen. Die verstopften Wasserwege und stark verschmutzten Flüsse in der Stadt verursachen Überschwemmungen und sind Träger vieler wasserbezogener Krankheiten.

Wen wir unterstützen:

Um diese ökologische Herausforderung zu meistern, hat unser Partner Ismael Essome die Organisation Madiba&Nature gegründet. Der junge Gründer rekrutiert Freiwillige, die die Stadt säubern, und nutzt die gesammelten Plastikflaschen als Rohstoff für den Bau von Fischerbooten. Jedes Ecoboat besteht aus 700 Flaschen und einem Stück Seil und wird mit den Techniken der traditionellen Fischer zusammengebaut. Die Ecoboats werden zu einem erschwinglichen Preis verkauft, sind ein Ersatz für teure, traditionell gefertigte Kanus und sichern die Nahrungsversorgung für arme, vom Fischfang abhängige Familien. Bislang wurden 150 Ecoboats gebaut und dabei 5000 Kilogramm Plastikmüll wiederverwendet.
Um die Effizienz der Plastikmüllsammlung zu erhöhen und die Abhängigkeit von Freiwilligen zu überwinden, hat das Projekt Ecobins entlang der Hauptstraßen und an Schulen, Cafés und Stränden aufgestellt. Diese aus Metall und Kunststoff konstruierten Müllbehälter können bis zu 1000 Plastikflaschen aufnehmen, ohne dass ein Müllsammler benötigt wird. Dieser Versuch, die Verschmutzung der Meere zu bekämpfen, ist das erste Vorkommen eines Kreislaufwirtschaftssystems im Lande.

Wie wir unterstützen:

Technik ohne Grenzen wird Madiba&Nature mit Ideen für die Weiterentwicklung des Projekts unterstützen. Unser erstes Ziel ist es, gemeinsam an der Verbesserung der Ecoboats zu arbeiten, indem wir ihre Struktur verfeinern. Dies wird den Schwerpunkt der Boote verändern, ihre Lebensdauer erhöhen und die Sicherheit der Passagiere verbessern. Dazu werden wir eine Kooperation mit der Ingenieursfakultät der Universität von Douala eingehen. Ziel ist es, dass studentische Ingenieure, die an einem Umweltprojekt arbeiten wollen, das Ecoboat 2.0 im Rahmen eines Workshops mit Madiba&Nature nachbauen und testen.

Unser zweites Ziel ist es, mit Werkzeugen und Rohmaterialien zu unterstützen, um Madiba&Nature in die Lage zu versetzen, ihre Projekte eigenständig weiterzuführen. Der erste Teil davon umfasst Rohstoffe und eine Schweißstation, um mehr Ecobins zu produzieren. Dies wird zu einem Anstieg der gesammelten Flaschen führen, was die Produktion von mehr Ecoboats ermöglicht. Die Boote werden eine gute Alternative zu teuren Kanus sein und ermöglichen es wirtschaftlich benachteiligten Gemeinden, sich durch den Verkauf und Konsum von Fisch selbst zu versorgen. Die erhöhte Sichtbarkeit der Ecoboats hat den weiteren positiven Effekt, dass das Bewusstsein in der Bevölkerung über Einwegplastik und die Vorteile der Wiederverwendung von Materialien steigt.

Die Straßen von Douala sind mit vielen verschiedenen Arten von Plastikmüll verschmutzt. Durch die Ausstattung von Madiba&Nature mit einer manuellen Ballenpresse wird jegliches Plastik, das nicht für die Boote verwendet wird, gepresst und zur Weiterverarbeitung weiterverkauft. Der Erlös wird für die Ausweitung ihres Plans verwendet, in den Ökotourismus und die Förderung der ökologischen Bildung einzusteigen. Die Ecoboats sind zu einer kleinen Attraktion für Touristen an der Südküste Kameruns geworden. Daneben hat das Team von M&N an mehreren Schulen und Universitäten über die Bedeutung von Recycling und Umweltschutz gesprochen.

 
Unser Ziel ist es, dass der Ecoboat-Workshop im Sommer 2021 stattfindet und die Finanzierung des Projektes bis Herbst 2021 erreicht wird. Ein Team von drei erfahrenen Kollegen von Technik ohne Grenzen wird im November drei weitere Projekte in Kamerun durchführen und hat die Möglichkeit, sich mit Ismael in Verbindung zu setzen, um den Erfolg des Projekts zu überprüfen.


Adressierte SDGs

 

Gallerie

Information

Projektnummer


Projektleitung



Andre Eichmann

Regionalgruppen

  • Rhein-Main

Projektmitglieder

Edgar Tagheu
Ismael Essome


Projektkategorie

      Müll

Zeitraum

Mai 2021 - heute

Projektphase

laufend


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