Solare Bäckerei

Über das Projekt

Hintergrund

In vielen Ländern Afrikas werden Backöfen mit Holz oder Gas befeuert. An manchen Orten gibt es gar keine Stromversorgung, so dass elektrische Öfen nicht an ein Netz angeschlossen werden können. Neben der Tatsache, dass fossile Brennstoffe aus Gründen des Klima- und Umweltschutzes nachteilig sind, ist die Suche von Brennholz unter Umständen sehr zeitaufwändig bzw. die Verwendung von Gas teuer. Wenn das Brot nicht im Ort gebacken wird, kommt es oft aus Großbäckereien und muss unter Umständen in weit entfernten Läden eingekauft werden. Die Sonneneinstrahlung ist in weiten Teilen Afrikas hoch und verlässlich, so dass die Verwendung von Photovoltaik als Energiequelle für Backöfen attraktiv erscheint. Darüber hinaus sind die Anschaffungskosten für die PV-Paneelen in den letzten Jahren drastisch gesunken.   Die Idee, dass solar betriebene Dorfbäckereien ohne Stromnetzanbindung (off-grid) profitabel betrieben werden können und zu einer lebenswerteren Infrastruktur in afrikanischen Dörfern beitragen, ist sehr motivierend. In diesem Projekt soll die technische Auslegung und Robustheit unter afrikanischen Klimabedingungen erprobt werden. 

Umsetzung

Für den Start des Projektes werden je ein für kleinere Bäckereien ausreichender Backofen und Teigkneter beschafft - dazu noch Backbleche und ein entsprechendes Gestell. Die Solaranlage für den Testbetrieb ist bei Don Bosco Solar in Ghana bereits installiert - nur eine kleinere Batterie soll noch beschafft werden, um ein möglichst kostengünstiges Setup zu testen.  In Kürze wird alles nach Ghana geschickt und bei Don Bosco Solar aufgebaut. In der Testphase von 2-3 Monaten werden wir wichtige Daten sammeln. Auf der Basis werden wir das Nachfolgeprojekt planen - den Aufbau einer Solaren Bäckerei in einem afrikanischen Dorf. Alle in diesem Projekt beschafften Geräte werden dann in der Solaren Dorfbäckerei zur Anwendung kommen.

Nachfolgende Projekte

Für anschließende Projekte werden wir in enger Abstimmung mit Don Bosco ein Dorf in einem möglichst sicheren afrikanischen Staat suchen (Senegal, Äthiopien, Uganda, Kenia, Tansania sind Kandidaten). Dort gilt es, einen unternehmerisch denkenden Bäcker oder Bäckerin zu finden, um die wirtschaftliche Tragfähigkeit und soziale Akzeptanz der solaren Dorfbäckerei unter realen Bedingungen zu bewerten. Konkret wollen wir nachweisen, dass bei lokal üblichen Brotpreisen die Gehälter des Personals, der Einkauf von Mehl und anderen Zutaten sowie die Miete des Gebäudes erwirtschaftet werden können. Darüber hinaus müssen aus den Einnahmen der Kredit für die Beschaffung der Geräte und eventuelle Instandhaltungskosten bedient werden. Vorab durchgeführte Abschätzungen sind vielversprechend, aber die Bestätigung aus praktischen Erfahrungen ist uns wichtig, um zusammen mit Don Bosco solare Dorfbäckereien in Afrika in größerem Stil voranzutreiben.  Neben vielen anderen Aufgaben ist Don Bosco stark in der beruflichen Ausbildung von jungen Menschen engagiert. Unter anderem werden Bäckerinnen und Bäcker ausgebildet, für die das bewährte Konzept einer solaren Dorfbäckerei eine attraktive Option für ihre berufliche Zukunft sein kann. Dann wird es sehr wichtig sein, dass der angehende Bäckereibesitzer unter Zuhilfenahme der gesammelten Erfahrungen Zugang zu günstigen Krediten bekommt. Idealerweise verbreitet sich diese Geschäftsidee auf diese Weise selbständig weiter. 

Vision

Wenn eine solare Dorfbäckerei profitabel betrieben werden kann, sollte dies auch für andere PV-basierte Angebote möglich sein. Mit entsprechend erweiterten Solaranlagen ist zB die Vermietung von Kühlfächern denkbar (es gibt in vielen afrikanischen Dörfern kaum Kühlschränke), oder Ladestationen für Smartphone/Laptop, E-Bikes, E-Roller, E-Autos. Die Grundidee bleibt aber die gleiche: Wir wollen durch den Nachweis der Nachhaltigkeit von Solarstrom-betriebenen Konzepten das Unternehmertum in Afrika fördern und damit Ideen voranbringen, die sich selbst finanzieren und nicht von dauerhaften Spenden abhängig sind. 
Information

Spendenstatus

40%


Projektnummer

GHA-72-EN


Projektleitung



Martin Ostermeier

Regionalgruppen

  • Erlangen

Projektmitglieder

Andreas Wassmuth (TeoG)
Richard Öchsner (Fraunhofer ISSB)
Natalie Hartmann (Bachelor Student)
Christof Baum (Don Bosco Solar)


Projektkategorie

      Energie

Zeitraum

April 2024 - heute

Projektphase

laufend


Aktuelles

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