Vorerkundung in Gambia mit internationalem Outbound-Team
Über das Projekt
Vom 18.05.-02.06.2018 konnte Projektleiterin Adelheid Gonschorek der RG Amberg gemeinsam mit Verena Vedder aus der RG Rottenburg und Nasiru Salifu aus der Vereinsgruppe Ghana einen zweiwöchigen Aufenthalt im westafrikanischen Gambia nutzen, um die Projektpartner und das technische und soziale Umfeld für eventuelle zukünftige Projekte kennenzulernen. Dass damit zum ersten Mal ein Outbound-Team international unterwegs war, hat sich als ein Erfolgsmodell erwiesen. Nicht nur fachlich konnte jeder in seinen eigenen Schwerpunkt (Sanitär, Wasser, Recycling) punkten, sondern es hat sich auch gezeigt, dass kulturelle Barrieren und Vorurteile sich einfacher überwinden ließen. Vermittelt durch den Rotary Club Amberg entstand im Herbst 2017 der Kontakt zum Amberger Verein Socialis for the Gambia e.V., der an der Küste des Landes eine Schule mit 600 Kindern sowie ein Ausbildungszentrum, und im Landesinneren eine Berufsschule für Schneiderei und Landwirtschaft betreibt. Als das vierköpfige Projektteam in Amberg feststellte, dass nur eine dauerhafte Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung in Frage kommt, sicherte der Rotary Club Amberg als Hauptsponsor sein Interesse an einem solchen langfristigen und nachhaltigen Projekt mit einer vorangestellten Vorerkundung zu. Das Outbound-Team wurde während der Vorerkundung in Gambia von den Projektkoordinatoren von Socialis for the Gambia e.V. Samba Sowe und Hatab Beyai begleitet, die ein Kennenlernen mit verschiedenen projektrelevanten Parteien vermittelten. Einer der wichtigsten Termine im 4.000 Einwohner starken Sintet war das Treffen mit dem Dorfrat. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass die Dürre und mangelnde Wasserversorgung als dringlichstes Problem aufgefasst werden. Viele Brunnen sind aufgrund der Kapazität oder der Wasserqualität nur bedingt nutzbar, wie dem Team nach einer Analyse deutlich wurde, und Leitungswasser ist nur wenige Stunden am Tag verfügbar. Gerade für den Anbau von Nahrungsmitteln, ist die Wasserversorgung sehr aufwendig, was zur Folge hat, dass beispielsweise der Gemeinschaftsgarten der Dorffrauen nicht mehr bestellt werden kann. Eine weitere wichtige Station war die Berufsschule von Socialis for the Gambia e.V. mit Schneiderei- und Landwirtschaftsschule. Besonders der Bereich Bewässerung spielt auch hier eine essentielle Rolle und gemeinsam mit dem Landwirtschaftslehrer wurden erste Ideen entworfen, wie die Wasserversorgung verbessert, aber auch die Düngung durch gezielte Kompostierung und die Verwendung von Fäkalien aus einem nachhaltigen Toilettenkonzept unabhängig von Fremdeinkäufen werden könnte. In Brufut lag der Schwerpunkt der Vorerkundung auf der Energieversorgung und der IT für die Schule und das Ausbildungszentrum. Neben den Institutionen von Socialis for the Gambia e.V. wurden weitere öffentliche Einrichtungen und die größte Mülldeponie des Landes besichtigt. Schließlich konnte die Vorerkundung mit dem Entschluss zur Entwicklung eines Langzeit-Plans in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten abgeschlossen werden. Mithilfe der gesammelten Informationen und besonders mithilfe der neu gewonnenen Kontakte sollen so in den nächsten Jahren verschiedene Projekte im Bereich Wasser, Energie, IT und Abfall realisiert werden.