Das Ziel des Projektes ist es, für ein kleines Dorf in den peruanischen Anden eine stabile und ganzjährige Wasserversorgung aufzubauen und langfristig zu sichern. Die Dorfbewohner von Alto Sondoveni leiden aktuell besonders unter durch Wasser übertragene Krankheiten und der Wasserknappheit in der Trockenzeit. Daher möchten wir gemeinsam mit den Bewohnern Alto Sondovenis eine nahegelegene, natürliche Wasserquelle erschließen und den Zugang zu sauberem Wasser mithilfe eines Filtersystems ermöglichen.
Der Andenstaat Peru ist Teil des Amazonas-Zuflussgebietes in Südamerika. Landschaftlich ist Peru in drei geografische Regionen eingeteilt: Küste, Regenwald und Bergland. Die verschiedenen Zonen sind geprägt durch unterschiedliche klimatische Bedingungen. Vor allem im Gebiet des Regenwaldes bestimmen die Regen- und die Trockenzeit die Verfügbarkeit von Wasser über das Jahr hinweg. Bis in die heutige Zeit ist die geschichtliche Entwicklung der Kolonialzeit in der gesellschaftlichen Spaltung und der Verteilung des Wohlstands zu erkennen.
Die peruanische Landbevölkerung ist geprägt durch die präkoloniale Lebensweise der alten Naturvölker, während die peruanischen Großstädte modern und wohlhabend sind. Diese Spaltung bildet eine starke Kluft der unterschiedlichen peruanischen Ethnien. Dies führte in der Vergangenheit bereits zu Konflikten und auch künftig können innenpolitische Spannungen nicht ausgeschlossen werden.
Das Dorf Alto Sondoveni hat ca. 260 Einwohner und liegt im peruanischen Regenwald nahe der Stadt Satipo. Die Bevölkerung gehört dem Ashaninka-Stamm an, einer ethnischen Minderheit in Peru. Die Einwohner Alto Sondovenis leben weitestgehend von ihrer Landwirtschaft und dem Kaffeehandel. Die lokale Hilfsorganisation Creciendo konnte bereits erfolgreich den Bau einer Schule finanzieren und umsetzen, sodass das Dorf seinen Kindern seitdem eine grundlegende Schulbildung und damit bessere Chancen für ihre Zukunft bieten kann. Mit Creciendo stehen wir in engem Kontakt und möchten uns in Zukunft gegenseitig unterstützen.
Aktuell stellen vor allem durch Wasser übertragene Krankheiten sowie die Wasserknappheit in der Trockenzeit, welche von Mai bis November dauert, ein fortwährendes Problem dar. Durch unser Projekt wollen wir eine stabile und ganzjährige Wasserversorgung des Dorfes aufbauen und langfristig sichern. Das Projekt begann Anfang 2021 offiziell als Projekt von Technik ohne Grenzen e.V. – Hamburg.
Ungefähr drei Kilometer vom Dorf entfernt befinden sich drei Wasserquellen. Eine wird bereits für die Versorgung der Schule genutzt. Eine weitere Quelle liegt geografisch oberhalb des Dorfes, wodurch der Wasserfluss von der Quelle zum Dorf allein durch die Schwerkraft gegeben ist. Diese soll genutzt werden, um eine natürliche regionale Wasserversorgung zu gewährleisten. Zur Qualität des Wassers liegen durch eine Exkursion aus dem Jahr 2019 im Rahmen eines vorhergegangenen Studenten-Projektes bereits Daten vor.
Seit Ende 2019 wird durch Einwohner des Dorfes der Durchfluss an der Quelle gemessen. Wir sind zuversichtlich, nach einem Jahr mit den Daten der monatlichen Durchflussmessungen sowie den Daten einer naheliegenden Wetterstation, eine gute Abschätzung für die Auslegung der Leitungen vornehmen zu können. Das Wasser soll von der Quelle zu einem zentral im Dorf platzierten Speichertank geführt werden. Dort soll das Wasser gefiltert und zur freien Verfügung bereit gestellt werden.
Wir stehen in regelmäßigem Kontakt mit dem Dorf, um eine gute Zusammenarbeit und Kommunikation gewährleisten zu können. Beim Bau und der Inbetriebnahme sowie für die Instandhaltung beziehen wir die Dorfbewohner von Anfang an mit ein, denn die Wasserversorgung ist ihr Wunsch.
Zur Zeit arbeiten wir an einem Prototypen für unser Filtersystem, welches durch einen Bio-Sand-Filter eine keimfreie Versorgung mit sauberem Wasser ermöglichen soll. Der Aufbau des Filtersystems wird ausschließlich mit lokal verfügbaren Materialien entworfen, sodass die Versorgung mit sauberem Wasser für das Dorf eigenverantwortlich und langfristig erhalten bleiben kann. Außerdem planen wir unsere erste Exkursion, um die Gegebenheiten vor Ort noch besser erfassen zu können und für die Implementierung genügend Informationen zu erhalten. Darüber hinaus sind wir auf der Suche nach Spendengeldern, welche uns die Implementierung unseres Projektes vor Ort ermöglichen.
Wir freuen uns schon heute auf die Umsetzung unserer Ideen und möglichen Verbesserungen, die wir gemeinsam, Hand in Hand, erzielen wollen.